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Aufführungen
September 2008
Danach Wiederaufnahme auf dem Kasernenareal
Synopsis
Wo hat sich Unheimliches oder Romantisches zugetragen? Wo die erste Erinnerung an die Stadt? Was sind die Wege, die Menschen am häufigsten zurücklegen? Mit einer Nummer versehen, können die Orte und Geschichten über eine Legende zurückgefunden werden.
Rubrik 'Romantisches':
Der Rhein. Es muss etwa 1967/68 gewesen sein. Wir spazierten am Unteren Rheinweg und setzten uns auf ein Bänklein. Dort küssten wir uns zum ersten Mal und spazierten dann über die neu gebaute Johanniterbrücke, die noch nicht ganz fertig war. Es kommt mir vor, als wäre es erst gerade passiert...
Rubrik 'Furcht':
Sommercasino. Ich bin in das Lager gekommen im November 1938. Erst hatte ich noch ein bisschen Geld zum Leben, zum Studium in Basel, dann ging das aus und ich musste auch dort rein. Wir durften nicht arbeiten, nicht öffentlich auftreten, nicht den Kanton verlassen. Auf politische Betätigung stand Ausweisung nach Deutschland und damit ein Kopf kürzer. Und es gab die längste Zeit in diesem Lager - morgens um 8 und abends um 18 Uhr - einen Polizeiappell, weil das Lager nicht umzäunt war. Man hätte zwar rauskommen können, aber das war verboten. Später gab es Zeiten, wo wir stundenweise und dann auch tagsüber in die Stadt durften. Die Ernährung war nicht so wie in faschistischen KZs aber wir haben Hunger gehabt. Für 96 Mann gab es 4 kleine Waschklos. Morgens um 7 Uhr wecken, dann so ein Ersatzkaffee und ein Stückchen Brot. Und dann hatte man nichts zu tun. Das war schlimm. An dem Nichtstun sind manche irrsinnig geworden.
Rubrik 'Erste Erinnerung':
Pelikanweg. 1965. Ich musste über das Viadukt beim Zoo Dorenbach. Dort musste ich mich vorstellen bei einer Firma, die hiess 'Wilkens Instruments and Research'. Das war an der Pelikanstrasse 2 und ich weiss noch ich hatte ein rotes Kleid an.
- Wieso?
Ich hab' einfach ein schönes Kleid angezogen. Ein schönes, rotes Kleid.